Onlineausstellung “Viva la Serenissima”

Onlineausstellung “Viva la Serenissima”
31. July 2024

Erwachende Glocken.- In allen Kanälen
Flackert erst ein Schimmer, noch zitternd und matt,
Und aus dem träumenden Dunkel schälend
Sich schleiernd die Linien der ewigen Stadt.

Sanft füllt sich der Himmel mit Farben und Klängen,
Fernsilbern sind die Lagunen erhellt.-
Die Glöckner läuten mit brennenden Strängen, Als rissen sie selbst den Tag in die Welt.(...)

Frank Burkamp, Impression mit Boot

Frank Burkamp, Impression mit Boot, 80 x 100 cm, Öl auf Leinwand.

Über den Künstler

Frank Burkamp malt seit seiner frühesten Kindheit. Seine künstlerische Ausbildung umfasst die der klassischen Malerei bei Professor C. Matthei in Rom, eine Theatermalerausbildung und ein langjähriges Coaching in moderner, abstrakter Malerei durch seinen Mentor Kuno Gonschior. Als Geschäftsführer der Kunsthalle Burkamp gibt Frank Burkamp dieses Wissen nicht nur weiter, sondern kuratiert seit 2015 auch verschiedene Einzel- und Gruppenausstellungen in der Galerie.

Zu dem Werk

Frank Burkamps Impression mit Boot ist ein Hochformat in den Maßen 80 x 100 cm und wurde mit Öl auf Leinwand gemalt. Frank wählt einen intim wirkenden Moment. Ein abgedecktes Boot, schwimmt unbemannt auf ruhigem Wasser. Die Handlung im Bild wird weder durch den Betrachter/ der Betrachterin noch andere Elemente gestört. Durch den starken Anschnitt an allen Seiten wird der Bildinhalt fokussiert: Die Beziehung zwischen den über dem Wasser liegenden Elementen und den Wasserreflektionen.

Franks Werk strahlt durch die sanft aufgetragenen Farben eine Ruhe aus. Gleichzeitig erzeugt er aber auch eine Spannung, indem er in seinem Werk den Betrachtenden nicht alle Elemente, die sich im Wasser spiegeln, auch über der Wasseroberfläche zeigt. Die sanften Farben geben zudem Raum für die detailliert ausgearbeitete Materialität. Der raue Stein, der leicht gespannte Stoff auf dem Boot, die glatte Wasseroberfläche und die feuchte Moosschicht. Frank schafft ein Bild, dass der Betrachter/die Betrachterin nicht nur sieht, sondern auch spürt.

„Sanft füllt sich der Himmel mit Farben und Klängen“ – Stefan Zweig, Sonnenaufgang in Venedig

Ulrike Hallenberger, Venedig 1840 (inspiriert von William Turner (1775-1851), 140 x 100 cm, Acryl, Kohle, Grafit auf Leinwand, Privatbesitz. 

Über die Künstlerin

Ulrike Hallenberger über ihre Kunst: „Meine Bilder erzählen Geschichten mit Tiefe und Spannung.“ Ulrike ist freischaffende Künstlerin und hat ihr Werk bei uns durch unseren Open-Call für die Ausstellung eingereicht.

Zu dem Werk

Das 140 x 100 cm große Werk entstand in der Auseinandersetzung mit dem Künstler William Turner. Das Original, welches der Künstler während seines letzten Venedig Aufenthalts gemalt hat, thematisiert das subtile Licht- und Schattenspiel. Ulrikes Werk ist deutlich größer als das Original. Es wurde in Acryl gemalt und mit Kohle- und Grafitstiften ausgearbeitet. Zudem wurde dünnes Papier als Collagematerial genutzt.

Ulrike Hallenberger, Venedig 1840

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Ulrikes Werk überzeugt durch eine emotionale und dynamische Bildstimmung. Die Häuser an den Bildrändern wirken übergroß und führen steil in das Motiv. Die Radikalität der Architektur wird durch die stürmische Unruhe im Wasser aufgegriffen. Der grau gefärbte Himmel und das in einem kühlen blau gehaltene Wasser treffen mit Resonanz auf die warmen Töne in den Häusern. Vor allem im mittleren, rechten Bildteil kommen die warmen Töne an den Häuserwänden zur Geltung. Fast genau mittig teilt ein ruhiger Keil die Bildseiten: er führt unseren Blick durch den Himmel, zwischen den Häuserreihen entlang und unter der Brücke ins Wasser.

„Erwachende Glocken. – In allen Kanälen (…)“ -Stefan Zweig, Sonnenaufgang in Venedig

Brigitte Albers, Abstraktion

Brigitte Albers, Abstraktion, 150 x 150, Acryl auf Leinwand.

Über die Künstlerin

Die Künstlerin Brigitte Albers ist bereits seit 2014 mit dem Atelier Burkamp verbunden und arbeitet seitdem regelmäßig mindestens einmal in der Woche bei uns. Ihre erste große Ausstellung hatte sie im Rahmen einer Doppelausstellung zum Thema “Landscapes-Seascapes” zusammen mit Maike Prause in der Kunsthalle Burkamp auf der Zeche Zollverein im Jahre 2020. 2022 folgte dann die Einzelausstellung „Everything Flows“ in der Kunsthalle Burkamp in der alten Glashütte in Haltern.

Zu dem Werk

Auf 150 x 150 cm großer Leinwand arbeitet Brigitte mit Acrylfarbe. Schicht für Schicht kreiert Sie einen tiefen Farbraum, der den Blick der Betrachtenden zum langen Verweilen einlädt. Zwischen den Schichten setzt sie immer wieder Wasser ein, um Flächen freizulegen, zu verbinden und um sie verlaufen zu lassen. Besonders deutlich wird der Einsatz des gesprühten Wassers durch die „Runs“ die vor allem im rechten Bildteil die darunter liegenden Schichten über die gesamte Bildlänge vereinen. Brigitte setzt nicht nur für Venedig charakteristische Farben ein, sondern auch das Element, das die Wirkung der Stadt prägt: Wasser.

Brigittes Abstraktion lässt den Betrachter/die Betrachterin in die Atmosphäre der Lagunenstadt eintauchen. „(…) Flackert erst ein Schimmer, noch zitternd und matt, Und aus dem träumenden Dunkel schälen Sich schleiernd die Linien der ewigen Stadt.(…) Diese Passage aus Stefan Zweigs Gedicht „Sonnenaufgang in Venedig“ ähnelt einer Bildbeschreibung von Brigittes Abstraktion. Aus einem tiefen, matt, grau-blauen Farbraum, entwickelt sich eine strahlende blau, türkis, lila Farbstimmung. Eine kleine Fläche orange schimmert im rechten Bildteil durch die schleiernden Linien, die den träumerisch wirkenden Bildraum durchlaufen.

Jörg Bertrams, Ohne Titel, 100 x 80, Acryl und Öl auf Leinwand.

Über den Künstler

Jörg Bertrams fasst seine Vita selbst als „60 Jahre leidenschaftlicher Wissenschaftler und Mediziner treffen auf 60 Jahre besessener Künstler“ zusammen. Seit mehr als 15 Jahren ist Jörg mit der Kunsthalle Burkamp verbunden. 2022 stellte er in der Einzelausstellung „Réfugiés“ Gemälde aus, die von Flucht, von Suche und vom Ankommen handeln. „Kunst ist Kommunikation und baut Brücken, aber niemals Mauern“ – Jörg Betrams.

Zu dem Werk

Jörgs 100 x 80 cm großes Werk fasst einige der typisch venezianischen Motive zusammen. Sonnenschein läuft im rechten Bildteil über die „Skyline“ Venedigs (die trotz lockerem Duktus erkennbar durch Architektur markiert ist) legt sich auf dem kühl blau gefärbten Wasser nieder, bevor es das Heck eines voll besetzten Schiffes streift und im vorderen Bildteil einen Holzsteg in ein flackerndes Lichtspiel versetzt.

Jörg Betrams, Ohne Titel

Das Werk greift die Erfahrung Venedigs nicht nur durch die Ansicht auf typische Motive auf. In dem Gemälde ohne Titel formt vor allem der dynamische Duktus und der pastose Farbauftrag die Wiedergabe des Erlebnisses der Stadt. Selbst in der sehr nahen Betrachtung, so nah, dass sich die Motive auflösen, transportiert Jörg durch die besondere Farbstimmung und den Rhythmus des Duktus’ eine Atmosphäre.

„(…) Fernsilbern sind die Lagunen erhellt – Die Glöckner läuten mit brennenden Strängen, als rissen sie selbst den Tag in die Welt.“– Stefan Zweig, Sonnenaufgang in Venedig

"Und nun das erste flutende Dämmern!
Wie Flaum von schwebenden Wolken rollt,
Spannt sich von Turm zu Türmen das Hämmern
Der Glocken, ein Netz von bebendem Gold.

Und schneller und heller. Ganz ungeheuer
Bläht sich das Dämmern. – Da bauscht es und birst,
Und Sonne stürzt wie fressendes Feuer
Gierig sich weiter von First zu First.

Der Morgen taut nieder in goldenen Flocken,
Und alle Dächer sind Glorie und Glast.
Und nun erst halten die ruhlosen Glocken
Auf ihren strahlenden Türmen Rast."

Maike Prause, Laguna & nebbia 2

Maike Prause, Laguna & nebbia 2, 110 x 110 cm, Öl auf Leinwand.

Über die Künstlerin

Maike hat neben ihrer Ausbildung zur Theatermalerin bereits mit 17 Jahren ihre künstlerische Ausbildung bei Frank Burkamp begonnen und arbeitet mittlerweile als Geschäftspartnerin und selbständige Künstlerin in der Kunsthalle Burkamp. Zudem studiert sie ihren Master an der Ruhr-Universität Bochum im Fach Kunstgeschichte der Moderne und Gegenwartskunst.

Zu dem Werk
Mit dem in Öl auf 110 x 110 cm großer Leinwand angefertigten Werk entführt uns Maike in die Lagune Venedigs. Die Bildfläche teilt sie gleichmäßig in Himmel und Wasser indem sie den Horizont mittig positioniert. Die für die Lagune Venedigs typischen Briccole bilden im unteren Teil des Bildes ein Dreieck, dessen Spitze in Richtung der flirrenden Wasserreflektionen zeigt. Maike lenkt damit sanft den Blick des Betrachters/der Betrachterin. Die verschiedenen Bildteile werden durch den Hauptakteur des Werkes verbunden: Den Nebel. Er erstreckt sich zwischen Himmel und Wasser, lässt diese verschwimmen, bildet einen dritten eigenen Raum, legt sich auf Wasserreflektionen nieder und bricht diese in sich.

Der genaue Standpunkt des Betrachters/der Betrachterin bleibt unklar. Geht der Blick vom Festland, von einem Boot oder einem Holzsteg aus? Oder blickt man doch frei schwebend auf das vom Licht flirrende Gewässer? Maike befreit den Bildinhalt von einer erklärten Beziehung zu den Betrachtenden und setzt den Fokus auf die Wirkung der emotionalen Darstellungsart. In der dämmernden Atmosphäre schwebt ein pinkes Flirren.
„(…) und nun das erste flutende Dämmern! Wie Flaum von schwebenden Wolken rollt(…)“ – Stefan Zweig, Sonnenaufgang in Venedig

Roswitha Reuling, Ohne Titel, 117 x 120 cm, Mischtechnik auf Gewebe.
 
Über die Künstlerin
Roswitha beschäftigt sich seit ihrer Schulzeit mit Malerei. Im Atelier Burkamp ist sie seit 2012 tätig und nahm dort an diversen Gruppenausstellungen teil. Im Jahr 2018 präsentierte die Kunsthalle Burkamp sie zudem in einer Einzelausstellung unter dem Titel „Farb(t)räume“ .
 
Zu dem Werk
Roswitha übersetzt das Venezia Thema frei und abstrahiert auf fast quadratischem ca. 117 x ca. 120 cm großem Gewebe. Das Werk wirkt wie eine Nahaufnahme Venedigs. Sie zerteilt das ikonische Veroneser Grün in seine Einzelteile. Im Zentrum der Komposition liegt ein dunkelbrauner Fleck in organischer Form. Teilweise überdeckt von hellem türkis-blau, wird durch den dunklen Fleck nicht nur die Struktur des Gewebes hervorgehoben, sondern die Lichtstimmung des Werkes erzeugt: Durch die Dunkelheit strahlen die hellen, gelben, grünen, türkisenen und blauen Farbflächen noch mehr. Vermehrt bricht helles Gelb zwischen den grünen und blauen Farbschichten hervor. „Ein Netz von bebendem Gold“ (Stefan Zweig, Sonnenaufgang in Venedig). Indem Roswitha Farbschichten übereinanderlegt, freistehen und verschmelzen lässt erzeugt sie einen tiefen Farbraum.

Roswitha Reuling, Ohne Titel

Das besondere an Roswithas Werken ist die Ganzheitlichkeit. Struktur, Form, Material, Farbe sowie Textur haben alle eine tragende Komponente. Roswithas Werke sind Kunstobjekte. Da das Gewebe nicht auf einen Rahmen gespannt ist, wird die Form des Werkes nicht final festgesetzt. Die Hängung, Bewegungen im Ausstellungsraum, Lichteinfall und vergehende Zeit formen das Werk und halten es in ständiger Bewegung. So spiegelt dieses Werk ohne Titel nicht nur die spezielle Farbstimmung Venedigs wieder, sondern auch die Bewegung des Wassers in den Kanälen und den Einfluss äußerer Umstände auf die alte Stadt.

Uwe Czerwinski, I cicchetti

Uwe Czerwinski, I cicchetti, 100 x 120 cm, Acryl auf Leinwand.
 
Über den Künstler
“In meiner Kunst geht es vor allem um das Spiel mit den Farben, weniger um feste Formen oder die Kategorien „abstrakt“ und „gegenständlich“. Meine Malerei ist ein ständiges Experimentieren (…). Es ist das Leben und die Lebendigkeit, die ich suche.“- Uwe Czerwinski
Uwe fand erst spät zur Malerei und sieht sie heute als seine wahre Berufung. 2023 nahm er an der Gruppenausstellung „das Wenige und das Wesentliche“ bei uns in der Kunsthalle Burkamp teil. Im selben Jahr präsentierte er seine Werke in einer Einzelausstellung in Iserlohn.
 
Zu dem Werk
Uwe inszeniert die Stadt Venedig in einem dramatischen Licht. Über der vom Betrachtenden weit entfernten Skyline Venedigs baut sich rotglühendes Licht auf, bevor es in einen sehr dunklen vergrauten Himmel übergeht.
Am rechten Bildrand ragen halbmondförmig unruhige Wolken, ihre Reflektionen und das bewegte Wasser mit Gischt in den Bildraum. Diese Form wird durch das Hochformat und dem hoch angesetzten Horizont in ihrer Dramaturgie verstärkt. Die sich ausbreitende wüste Farbfläche wird im linken Bildteil von einer diamantförmigen Fläche, mit ruhigerem Duktus und heterogenem Farbauftrag konturiert. Das darüberliegende, hell aufblitzende Dach bildet dabei den Gegenpol zu dem dunkelgrün vergrauten Dach im rechten Bildteil.Uwe thematisiert die Formen, Farben und Texturen in diesem atmosphärischen Bild. Übergroß und mit stehengelassenem Pinselstrich stellt er hochdynamische Wasser- und Wolkenbewegungen dar, die sich in einem dramatischen Lichtspiel bewegen.
 
 
“Und schneller und heller. Ganz ungeheuer
Bläht sich das Dämmern.- Da bauscht es und birst,
Und Sonne stürzt wie fressendes Feuer
Gierig sich weiter von First zu First“
– Stefan Zweig, Sonnenaufgang in Venedig
 

Rainer Oestereich-Rappaport, Ohne Titel, 30 x 20 cm, Öl auf Karton MDF.

Über den Künstler

Rainer ist Architekt und schon seit vielen Jahren bei uns in der Kunsthalle tätig. In der Ausstellung „Viva la Serenissima“ könnt ihr im kleinen Kabinett-Zimmer eine ganze Wand mit Rainers kleinformatigen Werken bestaunen.

Zu dem Werk

In kleinem Querformat von 30 x 20 cm baut Rainer lasurhaft und abstrahiert eine Ansicht Venedigs auf. Im Vordergrund stehen Holzpfähle im Wasser, hinter denen Architektur emporsteigt. Im Hintergrund eröffnet sich der Blick auf einen undefinierten Horizont. Der Farbauftrag wirkt flüchtig und zart.

Rainer Oestereich-Rappaport, Ohne Titel

Die Farbflächen scheinen frisch aufeinander getroffen zu sein. Rechts und links flankieren orange—gelbe Farbflächen die dunkelblaue Architektur, wodurch Rainer eine spezielle Lichtstimmung erzielt. „Und alle Dächer sind Glorie und Glast. Und nun erst halten die ruhlosen Glocken, auf ihren strahlenden Türmen Rast.“ (Stefan Zweig, „Sonnenaufgang in Venedig“)
Die Bildkomposition ist charakterisiert durch Leerstellen. Der Raum der die Impression Rainers umgibt ist stehengelassener Malkarton. Nur im unteren Bildteil sind die Farbflächen angeschnitten. Der höchste Kontrast des Werkes findet am Rand dieser Leerstellen statt. Dort wo der breite dunkle Rahmen auf weißen Untergrund trifft. Dadurch wird der Kontrast innerhalb der Bildfläche gemindert und der sanfte Eindruck des Bildinhaltes verstärkt.

Alle Werke sind käuflich erwerblich. Bei Interesse melden Sie sich per E-Mail an: info@atelier-burkamp.de

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